Leonid Martynow

Lyriker

* 22. Mai 1905 Omsk

† 21. Juni 1980 Moskau

Wirken

Leonid Nikolajewitsch Martynow wurde im Jahre 1905 geboren.

1939 trat M. erstmals mit einem Band "Verse und Gedichte" hervor. Ein zweiter Band "Gedichte" erschien 1940, ein dritter Versband 1957. M. gilt auch im Westen als hervorragender Lyriker. Im einzelnen seien von seinen Gedichten genannt "Wege", "Das künstliche Tier", "Der Existierende", und "An fremden Küsten" (1959).

M. übersetzte Werke aus dem Ungarischen, Italienischen und Tartarischen.

1959 nahm er als Mitglied einer Sowjetdelegation am Internationalen Schriftstellerkongress in Neapel teil. M. gehörte zu den hervorragenden Sowjetschriftstellern, die unberücksichtigt blieben, als es im Mai 1964 an die Verleihung des literarischen Leninpreises ging. Er wurde Chruschtschows ukrainischem Landsmann Gontscharow verliehen, für einen undedeutenden Roman, womit das zuständige Komitee vermutlich vermeiden wollte, zu dem öffentlich im letzten Jahr entbrannten Streit über Fragen der Literatur und Kunst irgendwie Stellung zu nehmen. Eigentlicher Favorit für den Preis war Alexander Solschenizyn gewesen, der ebenfalls unberücksichtigt blieb.

Anschrift: Moskva, ul Vorovskogo 52, Soyuz pisateley SSSr, UdSSR.

Originalquelle: Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/1964 vom 20. Juli 1964